Eingangsbereich / Foyer

Sayo

Sayo saß neben der Einganstüre und sah auf die Uhr. Es war etwa sieben. In einer halben stunde würde die schule anfangen. Zumindest, wenn heute Schule wäre. In drei Tagen. Drei kurzen Tagen fängt die Schule an. Sie sah sich um und wunderte sich erneut, warum sie wach war. Und warum sie dann hier saß. Und wo alle anderen waren.
Und warum die türe auf waren...
Sie schüttelte den Kopf und schloss die Augen. Warum war sie nicht in ihrem Bett geblieben? Warum war sie überhaupt wach?
Sie konnte sich daran erinnern, dass etwas sie geweckt hatte. Ein dumpfer Schlag. Aber als sie sich im Mädchentrakt umgesehen hatte, war nichts los.
Sie öffnete wieder die Augen und nahm das Buch, das neben ihr lag, in die Hand und öffnete es.
Wenigstens hatte sie daran gedacht. etwas zu lesen.
Ein weiterer Blick auf die Uhr zeigte, dass nicht viel zeit vergangen war. Sie seufzte leise und hoffte, dass demnächst weitere Schüler kamen. Viele der Schüler, die sie kannte, hatten die Schule gewechselt... kommen auch neue hinzu?

» Sayo

Yvonne verabschiedete sich noch von ihrer Oma, welche sie vom Bahnhof ans Internat gebracht hatte, wuchtete ihren Koffer aus dem Kofferraum auf den Gehweg und zog ihn hinter sich her zur Eingangstüre. Das Internat war neu und imposant – sie liebte solche Gebäude. Yve stellte den Koffer im Foyer ab und betrachtete es ersteinmal eingehend. Als sie rechts neben sich schaute, merkte sie, dass dort ein Mädchen saß. Es war anscheinend gerade aufgewacht und ein wenig verwirrt. “Hallo?“ Leise sprach Yve das Mädchen an. Sie war schüchtern und sprach nicht gerne mit Leuten, die sie nicht kannte, aber die Japanerin sah aus, als wäre sie auch neu. Es konnte ja außerdem nicht schaden, schon eine Bekanntschaft zu haben. Sie war so in Gedanken versunken, so dass sie halb vergaß, dass sie ja mit jemandem gesprochen hatte. Als dieses Mädchen dann antwortete, zuckte sie zusammen, als ob jemand sie geschlagen hätte. “Wie bitte?“, fragte sie ein wenig verwirrt. Sie stammte aus einer Englischen Adelsfamilie, welche sich in Deutschland eingebürgert hatte, und war sehr streng und zur Höflich- und Freundlichkeit erzogen worden. “Es tut mir Leid, dass ich dich angesprochen und dann nicht mehr hingehört habe.“ Sie senkte vor Scham den Kopf. “Entschuldigung. Du hälst mich jetzt bestimmt für komisch, oder?“ Yve stotterte noch weitere Entschuldigungen, bis das Mädchen beschwichtigend die Hände hob.

Yvonne und Sayo

Sayo sah das Mädchen hereinkommen und sie ansprechen. Freundlich lächelte sie sie an und erwiderte ein "Hallo", worauf das Mädchen sie plötzlich erschrocken ansah.
Sayo legte den Kopf etwas schief und sah sie an, als sie weiter sprach. Dann lächelte sie. "Mach dir keine Sorgen, ich kann es verstehen, dass man am Anfang etwas Zeit braucht, bis man sich eingewöhnt hat.." Sie dachte an ihren eigenen Start hier zurück und war sich sicher, dass sie um einiges verpeilter gewirkt haben muss wie dieses Mädchen. "Wie heißt du eigentlich?" fragt Sayo und klappt das Buch langsam wieder zu, behält aber einen Finger darin, um die Seite zu markieren. Dann stand sie langsam auf und blickte auf die Koffer des Mädchens. Ihre lagen bereits ausgepackt und verstaut in ihrem Zimmer, zwischen Ordnung und unordnung, wie immer.
Sayo wartete keine wirkliche Reaktion ab, sondern stellte sich gleich vor. "Ich bin Sayo.. Welche Klassenstufe bist du?" fragte sie, hielt dann aber abrupt inne unterbrach sich fast selbst. "Entschuldigung.. ich rede häufig zu viel.." Sie schüttelte den Kopf, mehr für sich und nahm sich vor, das Mädchen aussprechen zu lassen.

Yvonne & Sayo & Noah?

Ein wenig genervt stieß Noah die Tür zu seinem Zimmer auf, sah sich kurz um und verstaute dann seinen Koffer unter dem Bett. Das Zimmer war vielleicht ein wenig klein, wirkte aber dennoch recht gemütlich und auf alle Fälle viel sauberer als das des letzten Internats das er besucht hatte.
Der Wechsel an diese Schule war zwar ein wenig lästig, aber bei Weitem nichts Neues für ihn, da er nun schon 3 Schulwechsel hinter sich hatte.
Nach einem kurzen Moment des Eingewöhnens trat Noah wieder hinaus auf den Flur, schloß die Tür hinter sich und eilte in Richtung Eingangsbereich. Mit Sicherheit würden bald die ersten Schüler auftauchen und er wollte sich vorher schon ein wenig umsehen.
Schon von Weitem hörte er die Stimmen zweier Mädchen, also war er offenbar doch nicht der Erste. Mit einem leisen Seufzen ging er weiter und blieb erst zwei Meter entfernt von den Beiden stehen. Er versuchte sich an einem freundlichen Lächeln und sah beide abwechselnd an.
"Hallo. Ich bin Noah, seid ihr auch neu hier?"

» Sayo und Noah

Oh, noch jemand. Hilfe... "Hey.. Jep, auch neu hier." An alle beiden gewandt fügte sie hinzu: "Ich bin übrigens Yvonne." Schüchtern und unruhig trat sie von einem Fuß auf den anderen. Ach man. Woher kommt das nur?? Ich darf doch nicht immer so abweisend sein, gegenüber den Anderen. Ich finde doch nie eine Freundin wenn ich so weitermache! Na toll.. Sie raffte sich auf und fragte, an Sayo gewandt: “Wäre es für dich in Ordnung, wenn ich mit dir in ein Zimmer gehe? Du bist die Einzige, die ich hier bis jetzt ein wenig… sozusagen kenne. Und, wie du vielleicht schon gemerkt hast, komme ich nicht gut mit ‚Fremden’ zurecht. Tut mir Leid, ich wollte dich nicht angreifen. Also, ist schon ok wenn du nein sagst… aber es wäre halt schön..“ DU REDEST ZU VIEL!! Sofort stoppte sie ihr Geplapper. “Nerv’ ich?“ Sie schaute Sayo beunruhigt an. Hoffentlich nicht… kaum eine Bekanntschaft gemacht, plappere ich schon wieder los! So fängt das immer an! Ich hasse es, obwohl ich es Sayo nicht zutraue, sie sieht nett aus. Grr. Wah, was soll ich jetzt sagen? Ich hab so Angst dass ich ’was falsch mach!

Yvonne, Noah und Sayo

Sayo grinste den Jungen an, der zu ihnen kam und nickte dann. "Ja, das ist mein erstes Jahr hier... Ich bin aber schon vor zwei Tagen hier angekommen.." Weil meine Mutter nach Italien musste... dachte sie, sprach den Gedanken aber nicht aus.
Er hatte sie sowieso schon ein halbes Jahr lang beschäftigt. Ihre Mutter, die einen neuen Freund hatte und mit ihm unbedingt einige Tage bevor Sayo in der neuen Schule ankommen sollte, nach Italien musste. Sie verdrängte den Gedanken und sah zu Yvonne, die sie angesprochen hatte. Dann lächelte sie. "Nein, du nervst nicht" Sie lachte. Sie kannte das Gefühl, Angst davor zu haben, zu viel zu reden und dann zu nerven. "Ja, du darfst gerne in mein Zimmer mit einziehen, wenn es dir gefällt.. Ansonsten können wir auch noch ganz umziehen, die aller meisten Zimmer sind noch leer."
Kurz erinnerte sie sich, weshalb sie heute morgen so früh wach war. Der schlag. Und dann die Stille. Innerlich zuckte sie mit den Schultern. Es war egal. Aber, es waren wirklich nicht viele hier. Es waren sicherlich noch einige schöne Zimmer versteckt, die Sayo noch nicht gesehen hatte. Sie war nur durch den ersten Gang gegangen und überall einmal hineingeschaut, und sich für das schönste Entschieden. Anders wie die meisten anderen hatte dieses Zimmer ein Waschbecken und einen Spiegel, sowie einen schönen, alten Schrank.

Yvonne & Sayo & Noah

Naja, dann war er zumindest nicht der einzige Neue hier, aber das hätte er sich auch denken können. Allerdings hatte er bisher nur diese Zwei hier gesehen. Er sah die Beiden wieder an, die schienen ungefähr in seinem Alter zu sein.
"Ihr seid auch in der 12., oder?"
Es wäre bestimmt nicht von Nachteil, wenn man zumindest in ein paar der Kurse schon jemanden kennen würde.
Er sah sich ein wenig unbehaglich um, er wollte die Zwei wirklich nicht stören, aber andererseits war er nicht sonderlich erpicht darauf alleine durch die Gegend zu wandern.
Dennoch sah die eine der Beiden, wenn er richtig aufgepasst hatte hieß sie Yvonne, ein wenig unruhig zu sein, was durch seine Anwesenheit wahrscheinlich nicht viel besser wurde.
Aber sie würden es ihm schon mitteilen, wenn er sie alleine lassen sollte.

» Sayo&Noah

Yvonnes Einfühlsamkeit schlug Alarm, dass Noah sich wohl ein wenig unwohl fühlte.
“Jep, ich bin auch in der 12. Was hast du als Hauptfächer genommen? Dann könnten wir ja vielleicht später schauen, wo unsere Räume sind. Wisst ihr, ich war vorher noch nie hier.. Ich kannte weder diesen Stadtteil noch den Weg hierher. Und jetzt wohne ich hier…“
Dann merkte sie, dass Sayo sie auf das Zimmer angesprochen hatte. “Also, mir ist es eigentlich egal. Solange es Waschbecken, Spiegel und Schrank gibt ist alles ok. Vorhänge wären nicht schlecht, sind aber kein Muss. Danke, dass ich bei dir mit reinkann.“ Momentchen, hat sie nicht vorhin ein Buch gelesen? “Sagmal, was hast du vorhin eigentlich gelesen? Das sah interessant aus, ich lese auch gerne, warte kurz.“ Yve kramte ein wenig ihrer Tasche, die sie auf der Fahrt dabei hatte, und fand ihr Buch. Sie hielt es Sayo hin. “Das les’ ich gerade. Bin erst am Anfang, hatte durch den ‚Umzug’ bedingt nicht sehr viel Zeit. Apropos, würdest du mir das Zimmer schnell zeigen? Ich steh’ hier ungern mit Koffer im Foyer und versperr den Anderen den Weg.“ Sie lachte leise und schüchtern, wie es ihre Art war.

Yvonne, Noah et Sayo

"Es hat einen schönen großen alten Schrank. Die anderen Zimmer haben zwar auch schränke, aber der ist richtig hübsch..." Dann wendet sie sich Noah zu. Ja, ich bin auch in der 12. Ich heiße übrigens Sayo.."
Sie sah auf ihr Buch, als yvonne sie darauf ansprach. Es war eins ihrer Lieblingsbücher, City of Bones, das sie zum bestimmt fünfzehnten male las. Aber Cassandra Clare schrieb einfach genial.
Im Normalfall las sie wenig bücher, die nicht auf japanisch geschrieben waren, weil sie nicht gut Englisch sprach, aber dafür reichte es aus. Deutsch konnte sie, dank ihrer Tante ja zumindest etwas.
Sayo sah zu Yvonne und dann zu Noah. "Wir gehen kurz ihre Koffer wegbringen, sind gleich wieder da, okay?" dann dachte sie kurz nach.. "Wobei, eigentlich kannst du ja mitkommen" sie grinste leicht und nahm einen der Koffer von Yvonne.

Yvonne & Sayo & Noah

Auch Noah grinste leicht. "Hey Sayo."
Er überlegte kurz. Bisher hatte sich noch keine Lehrkraft blicken lassen und Regeln, welche die Trennung von Mädchen und Jungen ausdrücklich vorschrieben hatte er entweder noch nicht gefunden oder gekonnt aus seinem Gehirn verbannt. "Mh. Gut dann komme ich mit. Aber dann lass' mich wenigstens den Koffer tragen."
Bevor irgendwelche Proteste ihn erreichen konnten hatte er sich schon den Koffer geschnappt und war von dannen gezogen. Lange blieb er aber nicht außer Sicht, da er, wie er selber gerade festgestellt hatte, keine Ahnung hatte wo sich der Mädchenschlaftrakt befand.
"Gut, wo geht's lang?" Mit einem leicht beschämten Grinsen sah er die Beiden fragend an.
Dann erst fiel ihm Yvonne's Frage wieder ein. "Achso, meine Hauptfächer sind Englisch, Französisch, Musik, Geschichte und Physik. Und eure?"

Yvonne, Noah und Sayo

Sayo lief hinter ihm her und zeigte ihm wohin er musste. Innerlich grinste sie. Es war wirklich nett von ihm, ihnen zu helfen.
Das Zimmer war nicht weit weg. Als Sayo hier angekommen war, wollte sie ihren schweren koffer nicht gar so weit alleine schleppen.
"Das Zimmer hier ist es.." Sie trat an die Türe, fischte in ihrer Hosentasche nach dem Schlüssel und drehte ihn herum. direkt neben der türe hing ein Nagel in der Wand, der einen weiteren Schlüssel trug. Sayo nahm ihn ab und reichte ihn Yvonne. Dann ließ sie die beiden herein. Wieder einmal war sie froh, dass alles sauber war, bis auf das ungemachte Bett.

Wechsel zu Yvonne & Sayos Zimmer

» Wechsel von Yvonne & Sayos Zimmer


Sayo (& Noah?)

Yvonne lief neben Sayo her, die Karte suchen. Zwar hatte sie eigentlich einen guten Orientierungssinn, der sie selten verließ, aber es konnte nicht schaden, sich eine Karte einzuprägen. Yve&Sayo liefen ziemlich Orientierungslos herum. Wo ist denn diese dumme... "Da ist sie ja!", rief Yvonne. "Sayo, hier drüben, am Infobrett." Oh Gott, mein logisches Denken hab ich wohl zuhause vergessen -.- Sie durchschaute die Karte und bemerkte direkt, dass es vom Mädchentrakt einen kleinen "Dienstbotengang" zum Jungstrakt gab. Sie ließ ihren Finger darauf ruhen. "Schau mal, was haben wir denn da?"